Seite 61 - Landfrauenkreisverband Ahrweiler

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Gynäkologie, Kreissaal und Geburtshilfe im Krankenhaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler endgültig geschlossen
 
Die ärztliche Versorgung für werdende Mütter im Ahrtal ist ab jetzt deutlich schlechter. Nach dem Kreißsaal hat auch die Gynäkologie und die Geburtshilfe im Maria-Hilf-Krankenhaus endgültig zugemacht.
 
Es war ein Schock für werdende Mütter und Väter als Anfang Dezember die Nachricht kam: Das Krankenhaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler schließt den Kreißsaal und die Gynäkologie - und zwar für immer. Der Kreißsaal selbst wird schon seit dem 5. Dezember nicht mehr genutzt, die gesamte Geburtsstation ist ab diesem Termin zu.
 
Ein Skandal
 
Der Klinikbetreiber, die Marienhaus-Gruppe, hatte die Schließung mit dem Fachkräftemangel begründet. Es fehle an medizinischem Personal. Demnach konnte unter anderem kein Chefarzt für die Abteilung gefunden werden. Wenn es nicht so traurig wäre müsste man darüber nur noch lachen. Denn was passiert mit dem bisherigen Fachpersonal? Krankenschwestern, Pfleger:innen und Hebammen werden kurzerhand in andere Abteilungen versetzt oder gar in einen andern Standort der Krankenhaus-Kette verschoben. So geht man hier mit Fachpersonal um.

 
Werdende Mütter mussten Anfang Dezember kurzfristig verlegt werden
 
Dass die Schließung des Kreißsaals so kurzfristig bekanntgegeben wurde, stellte auch Hochschwangere wie vor Probleme. Als eine uns allen bekannte Landfrau vier Tage vor der Schließung davon erfuhr, war die werdende Mutter bereits in der Klinik. Die Geburt ihrer Tochter sollte eingeleitet werden. Sie beschloss zunächst, die Klinik nicht mehr zu wechseln. Sie wollte bei den Hebammen in Bad Neuenahr-Ahrweiler bleiben, die sie schon während der Schwangerschaft begleitet hatten. Doch diese Hebammen standen plötzlich nicht mehr zur Verfügung, so dass die werdende Mutter ins Krankenhaus nach Neuwied verlegt werden musste. Denn die Krankenhäuser in Bonn waren bereits voll.
 
Nach dem Aus der Geburtsstation in Bad Neuenahr-Ahrweiler müssen Schwangere in Zukunft deutlich weiter fahren - beispielsweise nach Bonn, Neuwied, Koblenz, Mayen oder Andernach. Ob die Kapazitäten dort immer ausreichen, kann man zumindest infrage stellen. Denn schon jetzt gibt es wegen Personalmangels und Überfüllung oft schon zu wenig Plätze.
 
 
Sendung vom Fr., 16.12.2022 12:00 Uhr, Aktuell um 12, SWR1 Rheinland-Pfalz
 
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Die Mitglieder:innen des Landfrauenkreisverbandes Ahrweiler sind seit Bekanntgabe dieses nicht mehr nachzuvollziehenden Vorgangs in mehreren Ebenen aktiv geworden. Sie werden dafür kämpfen, dass die werdenden Mütter im Kreis Ahrweiler wieder mehr Schutz erhalten und keine Angst mehr haben müssen schlecht versorgt zu sein oder gar ihr Kind im Auto zur Welt bringen zu müssen.
 
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